Jülicher Schlosskonzerte©

 

Klassische Kammermusik im historischen Ambiente  - seit 1979

 

 

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Ein Klavierabend mit Alexander Krichel findet am Sonntag, 28. April 2024

um 20 Uhr in der Schlosskapelle statt

 

 

23. Februar 2014

 

Duo Violine - Klavier

 

 

  

                                                                                            Foto: W. Emde

 

Kathrin ten Hagen, Violine

Alexander Meinel, Klavier

 

Die Geigerin Kathrin ten Hagen gab ihr Debüt als 14-Jährige mit den Nürnberger Symphonikern unter Marc Andreae. Es folgten zahlreiche weitere Auftritte als Solistin u.a. mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, den Hamburger Symphonikern, dem USC Symphony Orchestra, dem Kammerorchester der Republik Belarus, der Kammersymphonie Leipzig, Arcata Stuttgart und dem Barock-Ensemble Boston. In ihrer Musik bringt sie die ursprüngliche Kraft der individuellen Klangsprachen verschiedener Länder zum Ausdruck; so spielte sie Tourneen durch Argentinien und Uruguay, Russland und die Ukraine, Europa, China und die USA. Sie gastierte bei dem Schleswig-Holstein Musikfestival, dem Rheingau Musik Festival, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, dem Zermatt-Festival und dem Yellow Barn Festival in den USA.  Ihre Konzerte wurden übertragen von Deutschland Radio, WDR 3 und Bayern 4 Klassik.

Kathrin ten Hagen ist Preisträgerin zahlreicher internationaler Wettbewerbe. 2009 gewann sie den ersten Preis beim Donald Portnoy International Violin Competition in Augusta/Georgia. 2007 wurde ihr der erste Preis beim California International Young Artists Competition in Escondido/San Diego zuerkannt. Weitere erste Preise erhielt sie beim Internationalen Marschner-Wettbewerb 2005, beim Ibolyka-Gyarfas-Violinwettbewerb der Berliner Musikhochschulen 2002 und beim Bundeswettbewerb Jugend Musiziert.

 Kathrin ten Hagen war als Donald Weilersteins Assistentin am New England Conservatory tätig. Außerdem war sie Dozentin beim Young Artist Programm des Yellow Barn Festivals USA 2009 und 2010. Im Sommer 2012 gab sie einen Meisterkurs bei der International Music Academy Chernihiv.  Seit 2011 unterrichtet Kathrin ten Hagen an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig im Hauptfach Violine.

Ihr besonderes Interesse gilt der zeitgenössischen Musik. So umfasst ihr Repertoire einerseits eine Vielzahl von Werken der klassischen Moderne, andererseits auch zahlreiche nach 1970 komponierte Werke von Komponisten wie Henze, Lutoslawski, Marschner, Balassa, Suslin, Widmann, Yun und Zimmermann. Beim Ruggiero-Ricci-Violinwettbewerb 2007 erhielt sie einen Sonderpreis für die Interpretation des zeitgenössischen Werkes „Etude IV“ von Jörg Widmann.

Kathrin ten Hagen studierte bei Antje Weithaas an der Universität der Künste in Berlin und bei Igor Ozim an der Universität Mozarteum in Salzburg, wo sie 2006 ihren Bachelor of Arts mit Auszeichnung abschloss. Parallel zu ihrer künstlerischen Ausbildung legte sie 2003 das Externenabitur in Hamburg ab. Als Stipendiatin des DAAD setzte sie 2007 ihr Master-Studium bei Donald Weilerstein am New England Conservatory of Music in Boston fort und erhielt dort 2009 ihren „Master of Music with Honors“. Im Rahmen des „string quartet coaching“ arbeitete sie mit Paul Katz (Cleveland Quartett), Roger Tapping  und dem Borromeo Quartett.  Künstlerische Impulse gaben ihr internationale Meisterkurse u.a. bei Thomas Brandis, Zakhar Bron, Robert Mann, Wolfgang Marschner und Christian Tetzlaff.

Die Deutsche Stiftung Musikleben stellt Kathrin ten Hagen seit 2003 eine Violine von Andreas Guarnerius (Cremona 1663) aus dem Deutschen Musikinstrumentenfonds zur Verfügung.

Wir erinnern uns gerne an ihre Auftritte in Jülich 2011 und 2013 als Solistin zusammen mit dem Collegium Musicum (Konzerte von Brahms und Beethoven).

 

Alexander Meinel, geb.in Halle (Saale), debütierte als Pianist mit 17 Jahren am Neuen Gewandhaus zu Leipzig. Nach dem Besuch der Spezialschule für Musik in Halle studierte er an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ sowie an der Juilliard School New York. Er erhielt Preise bei nationalen und internationalen Wettbewerben in Weimar und Bayreuth. Er gastierte u.a. am Leipziger Gewandhaus, in der Semperoper Dresden, dem Lincoln Center New York, dem Konzerthaus Berlin, der Sun Yat Sen Memorial Hall in Guangzhou oder der Cité de la musique Paris.

Mehrfach widmete er sich den Zyklen der Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven und Wolfgang Amadeus Mozart. Seine CD-Einspielungen von Beethovens „Hammerklaviersonate“ und dem Klavierkonzert von Robert Schumann erhielten das einhellige Lob der Fachpresse.  Zu seinen Kammermusikpartnern zählen das Gewandhaus-, das Vogler- und das Čiurlionis-Quartett, das Gewandhaus-Bläserquintett, die Cellisten Peter Bruns und Gustav Rivinius sowie die Klarinettisten Charles Neidich und Wolfgang Mäder.


Alexander Meinel unterrichtet an der HMT Leipzig und gab Kurse als Gastdozent in mehren Ländern Europas und Asiens. Seit 2002 wirkt er darüber hinaus als einer der Vorsitzenden der Neuen Leipziger Chopin-Gesellschaft e.V. und Leiter des Kammermusikfestivals „Erzgebirgischer Konzertwinter“.

 


 

Das Programm

 

 

Ludwig van Beethoven (1770-1827)

 

Sonate für Klavier und Violine in A-Dur, Op. 12 Nr. 2

(1798)

 

I. Allegro vivace

II. Andante più tosto allegretto

III. Allegro piacevole

 

 

Richard Strauss (1864 - 1949)

 

Sonate für Violine und Klavier in Es-Dur, Op. 18

(1887/88)

I. Allegro, ma non troppo

II. Improvisation: Andante cantabile

III. Finale: Andante - Allegro

 

 

--- Pause ---

 

 

Bela Bartók (1881 - 1945)

 

Rhapsodie Nr. 1 für Violine und Klavier

 

(1928)

Prima parte ("lassu"): Moderato

Secona parte ("friss"): Allegretto moderato

 

 

 

 

Ernest Chausson (1855 - 1899)

 

Poème  (Op. 25)

(1892-96)

 

 

 

Pablo de Sarasate  (1844 - 1908)

 

Carmen Fantasie  (Op. 25)

 

 

 


 

 

Zum Programm

 

Ludwig van Beethovens Sonate A Dur für Klavier und Violine, die er seinem Lehrer Salieri widmete, entstand im Jahre 1798, seiner frühen Schaffensperiode. Die Sonaten op.12 sind Werke des Übergangs, teils noch klassisch verspielt und lyrisch heiter, teils schon mit heroischen Anklängen, einem Stil, der dem mittleren Beethoven seit der Entstehung der "Eroica" zugeordnet wird. Zwar ist in diesen Kompositionen das Klavier besonders in den Ecksätzen dominierend, aber es kommt immer wieder zu reizvollen Dialogen der beiden Instrumente und zu kunstvoller Durchführungsarbeit. Das "Andante" des Mittelsatzes enthält den Zusatz "più tosto Allegretto", er soll also nicht langsam gespielt werden, denn die Grundstimmung ist auch hier trotz expressiver melodischer Verdichtung und melancholischen Anklängen heiter-fließend.

 

Mit seiner einzigen Violinsonate gelang dem 23-jährigen Richard Strauss ein Geniestreich, dessen Virtuosität und Farbigkeit alle Grenzen sprengt, die sich etwa ein Johannes Brahms in seinen Violinsonaten selbst gesetzt hatte. Das Allegro ist mit je zwei Haupt- und Seitenthemen breit angelegt. Dem auf 20 Takte ausgedehnten ersten Thema im Vierertakt folgt ein lyrischer Nebengedanke mit absteigender Legatolinie. Dieses dichte Motivnetz gipfelt in der Coda, wo sich alle vier Themen unmittelbar nacheinander verbinden. Im Andante cantabile folgt den gesanglichen Themen der Violine ein leidenschaftlicher Mittelteil mit improvisatorischen Skalen des Klaviers und con sordino-Arabesken der Geige. Das Finale ist der effektvollste Satz der Sonate. Was in der Klaviereinleitung in es-moll noch düster-geheimnisvoll anklingt, entwickelt sich im Allegro als Triumph des Klaviers. Die Violine antwortet darauf mit Terzbindungen, die eine Parforcejagd technischer Effekte eröffnen. Auch das ausdrucksvolle zweite Thema der Violine über rauschenden Klavierakkorden mündet in virtuose Dreiklangsbrechungen. Mitten in der Durchführung erscheint ein tänzerisches Scherzando-Thema, um sich am Ende unversehens in die Coda eines rauschenden Finales zu verwandeln.


 

Béla Bartóks virtuose Rhapsodie Nr.1 für Violine und Klavier ist dem ungarischen Geiger Joseph Szigeti gewidmet, der sie 1929 in Königsberg in einer Transkription mit Orchester uraufführte. Wie auch in vielen seiner anderen Kompositionen benutzt Bartók Elemente der Volksmusik, die er harmonisch und rhythmisch verarbeitet.


 

Ernest Chausson gilt als Vorläufer des französischen Impressionismus.In seinem Poème op. 25 sind Einflüsse von César Franck hörbar. Original schrieb er das Werk für Violine und Orchester. Groß als sinfonische Dichtung angelegt beginnt zunächst das Orchester mit einer langen Einleitung. Die Violine übernimmt rein solistisch die romantischen Motive in rhapsodisch-improvisatorischer Manier. Erst später vereinigen sich Orchester und Solovioline in leidenschaftlichem Dialog. In der Version für Klavier und Violine ist der Klang zwar nicht ganz so rauschend, dafür aber durchsichtiger.

 

Pablo de Sarasate war ein berühmterViolinvirtuose des 19. Jahrhunderts. Nur zwei seiner Kompositionen haben bis heute nichts an ihrer Faszination eingebüßt: die weltbekannten "Zigeunerweisen" und die "Carmenfantasie." Beides hochvirtuose Werke, die bis an die Grenze der klanglichen und technischen Möglichkeiten der Violine gehen und für jeden Geiger eine Herausforderung darstellen.

 

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Stand: 26. Februar 2014.