Jülicher Schlosskonzerte©
Klassische Kammermusik im historischen Ambiente - seit 1979
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Sonntag, 29. Mai 2016, 20:00 Uhr
Jazz & Classics
Improvisierte Kabinettstückchen von Beethoven bis Brubeck - In Kooperation mit dem Jülicher Jazzclub und dem Collegium Musicum Jülich -
Foto: Wolfgang Emde an zwei Flügeln auf der Bühne der Schlosskapelle
Chris Hopkins
wurde am 18.4.1972 als Sohn einer deutschen Mutter und eines amerikanischen
Vaters in Princeton, N.J. (USA) geboren, verbrachte
jedoch den Großteil seiner Jugend in Deutschland. Er genoss zunächst eine
klassische Ausbildung auf dem Cembalo, entdeckte
jedoch im Alter von 13 Jahren den Jazz als seine Leidenschaft. Hopkins
Klavierstil wurzelt in der Tradition der Stride- und Swing-Pianisten Fats Waller,
Teddy Wilson, Earl Hines, Duke Ellington, Mel Powell, Nat King Cole und vieler
anderer Jazzpioniere, deren Stilmerkmale er sich anhand des gründlichen Studiums
alter Schallplattenaufnahmen aneignete. Mittlerweile hat er die Einflüsse seiner
Vorbilder zu einer eigenen Sprache entwickelt und sich in jungen Jahren weit
über die Grenzen Deutschlands und Europas hinaus in der Jazz Szene einen Namen
gemacht. Seit vielen Jahren ist er neben seinen Konzerten als Pianist vermehrt
auch als Alt-Saxophonist und Leiter der bekannten Formation "Echoes of Swing"
aktiv. Besondere Höhepunkte seiner Karriere bilden seine Einladungen in die USA, so z.B. als Solist zum "International March of Jazz" in Clearwater, Florida - dem weltweit größten und wichtigsten Festival seiner Art (1998, 2002, 2003, 2004 sowie 2010). Hier hatte Chris Hopkins Gelegenheit auf die letzten Jazz-Stars der Swing-Ära wie Bucky Pizzarelli, Buddy DeFranco, Joe Bushkin, Benny Waters, Kenny Davern, Milt Hinton, Flip Phillips, Ruby Braff, Joe Wilder, Bob Wilber, Jack Lesberg und Ralph Sutton zu treffen. Es folgen regelmäßig weitere Einladungen zu renommierten internationalen Jazz-Festivals wie z.B. zum "Jazz at Lake Chautauqua"-Festival in Western Upstate New York, zur "Swinging Jazz Party" in Blackpool oder zum Kobe Jazz-Festival nach Japan. Neben etwa 30 bisher erschienenen Tonträgern hat Chris Hopkins mit "Daybreak" ein Solo Album auf dem amerikanischen Label "Arbors Records" vorgelegt, das vom französischen Magazin „Jazz Classic“ als eine der 10 besten Erscheinungen des Jahres gewertet wurde. Sein Piano Duo-Album mit dem legendären US-Pianisten Dick Hyman (Jg. 1927) „Teddy Wilson in 4 Hands“ wurde unlängst im US-Magazin "Downbeat" mit 4 Sternen ausgezeichnet ("Top contender for Best Paino Album of the Year"). Die CD "Message from Mars" seines Quartetts “Echoes of Swing“ erhielt den "Prix de l'Académie du Jazz, Paris" wie auch den "Preis der Deutschen Schallplattenkritik“ (Bestenliste). Ab 2014 sind "Echoes of Swing" beim international aktiven Label "ACT Music" unter Vertrag - das neue mit Spannung erwartete Album "Blue Pepper" wurde unlängst veröffentlicht. Über seine rege Konzerttätigkeit hinaus unterrichtet Chris Hopkins seit 2005 als Jazz-Dozent an der Hochschule für Musik Köln und ist Pate des Projektes "Jedem Kind ein Instrument" (JeKi)
Als Sohn eines deutschen Vaters und einer französischen Mutter am 11. Dezember 1970 in Tegernsee geboren, gehört Bernd Lhotzky heute zu den kompetentesten jungen Vertretern des klassischen Jazz-Pianos. Mit 6 Jahren erhielt der talentierte Junge seinen ersten Klavierunterricht, als Achtjähriger nahm er bereits an Musikwettbewerben teil, und mit 9 Jahren holte er an einem Piano Contest für seine Interpretation von Scott Joplin's „Maple Leaf Rag“ den ersten Preis. Eine Rundfunksendung, in welcher Bernd Lhotzky das Stück „Who'll Take My Place When I'm Gone“ von Fats Waller hörte, weckte seine große Leidenschaft für die Musik von James P. Johnson, Willie „The Lion“ Smith und Fats Waller. Obwohl er weiterhin seinen klassischen Musikstudien nachging, verwendete er einen Großteil seiner Energien darauf, sich anhand von Schallplatten das umfangreiche Repertoire seiner Jazz-Idole anzueignen. Inzwischen hatte er noch Violine, Viola, Trompete und Kontrabass spielen gelernt. Außerdem hatte er noch Unterricht in Tonsatz und Kompositionslehre genommen. Seine musikalische Begabung war so außergewöhnlich, dass er schon mit 17 Jahren, als bester Bewerber seines Fachs, am Münchner Konservatorium aufgenommen wurde, das er neben dem Gymnasium besuchte. Bernd Lhotzky übt und spielt heute noch immer auch klassische Musik, doch sein Herz schlägt für den zupackenden, virtuosen Stride-Piano-Stil, den er, dem Vorbild der großen Meister nacheifernd, mit Verve und vollendeter Technik zu interpretieren versteht. Neuerdings zeigt er sich zunehmend auch von Teddy Wilson und Art Tatum beeinflusst. Auftritte mit Ralph Sutton, Al Casey, Dick Hyman, Mike Lipskin, Louis Mazetier, Trevor Richards, Colin Dawson, Tom Baker, Dan Barrett, Bob Barnard und anderen sowie eine beachtliche Anzahl CDs unter eigenem Namen machten ihn unter den Jazzfreunden im In- und Ausland bekannt. Neben seiner regen Konzerttätigkeit als Jazzpianist auf internationalen Bühnen schrieb Bernd Lhotzky die Soundtracks von zwei preisgekrönten deutschen Kinofilmen. Für seine Duo-CD „Stridin' High“ mit Ralph Sutton erhielt er 1998 den begehrten „Grand Prix du Disque de Jazz“ des Hot Club de France. Ein Meisterwerk ist auch seine Solo-CD „Stridewalk“ die vom Apéro-Team von Radio DRS als eine der 12 besten Jazz-Produktionen des Jahres 2000 ausgewählt wurde.
Das Piano-Tandem
Chris Hopkins und Bernd Lhotzky bilden seit nunmehr zwanzig Jahren ein kongeniales Gespann und zählen heute jeder für sich zu den weltweit führenden Vertretern des klassischen Jazzpianos. Gemeinsam gründeten sie 1997 das international erfolgreiche und mehrfach preisgekrönte Quartett "Echoes of Swing" (das wir Ihnen im Rahmen unseres ersten Sonderkonzerts überhaupt am 8. Juli 2012 vorgestellt haben). Darüber hinaus touren sie regelmäßig als Solisten um den Globus.Die Begegnung der beiden Virtuosen an zwei Flügeln - stets gewürzt mit einer humorvollen Moderation und spontanen Bühnenpräsentation - haben längst Kultstatus Neben allen wichtigen Stilen des klassischen Jazz stand von Anfang an insbesondere das Harlem Stride Piano im Zentrum des gemeinsamen Interesses. Das Stride Piano ist ein klangfarbenreicher, vor Energie und Spielwitz überbordender Klavierstil, dabei höchst raffiniert, voller Nuancen und feiner Schattierungen. Vom Pianisten verlangt dies absolute Stilsicherheit und ein Höchstmaß an Instrumentenbeherrschung. An zwei Flügeln zelebriert, wird diese Musik zu einer kammermusikalischen Herausforderung ganz besonderer Art, der ein gewisser sportlicher Aspekt kaum abzusprechen ist. Neben den stilbildenden Kompositionen der Pioniere des Genres stehen intelligente Bearbeitungen unzähliger Standards aus dem Great American Songbook auf dem Programm - unvergessener Kompositionen großer Songwriter wie Cole Porter, George Gershwin oder Irving Berlin. Eine besondere Spezialität sind swingende Bearbeitungen, von Vorlagen aus der europäischen Musik der Klassik und Romantik. Auch in diesem Idiom kann sehr wohl improvisiert werden. Damit setzen Bernd Lhotzky und Chris Hopkins die Kunst der Transkription fort, die schon Ende des neunzehnten Jahrhunderts mit Kompositionen von Franz Liszt, Sergej Rachmaninow, Leopold Godowsky u.a. in Perfektion betrieben wurde. Diese ganz eigene, humorvolle und kreative Auseinandersetzung der zwei Jazzpianisten mit dem europäisch-klassischen Repertoire stellt im Konzertbetrieb eine erfrischende Ausnahme dar.. Danke! Da ein Improvisieren von vier Händen auf einer einzigen Klaviatur fast unmöglich ist, wurde für dieses Konzert ein zweites Instrument auf der Bühne der Schlosskapelle benötigt. Dieser zweite Flügel war der Bechstein-Flügel im PZ (Baujahr 1959), der - zwar im Besitz der Schule - erst vor zwei Jahren durch die Initiative des Collegium Musicum Jülich aufwendig restauriert wurde. Dank dem Entgegenkommen des Schulamtes und des Vorstandes des Collegium Musicum durften wir dieses ehrwürdige Instrument für unser Sonderkonzert ausleihen und aus dem PZ herüberholen. Das war aber nicht so einfach, wie es vielleicht klingt. Ohne das gekonnte Zupacken des Teams der Schreinerei Lenzen (in Aldenhoven-Freialdenhoven - siehe auch Sponsorenseite!) wäre das Unternehmen nicht zu Stemmen gewesen. Nicht nur bei dieser Aktion ist uns Herr van Snick, der Hausmeister des Gymnasium Zitadelle, eine zuverlässige Hilfe! Vielen Dank an alle Akteure, die das Konzert ermöglicht haben! Nun lesen Sie bitte noch die Zeitungskritik:
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