Jülicher Schlosskonzerte©

 

Klassische Kammermusik im historischen Ambiente  - seit 1979

 

 

Ein Klavierabend mit Alexander Krichel findet am Sonntag, 28. April 2024

um 20 Uhr in der Schlosskapelle statt

 

 

Das 4. Abonnement-Konzert am 22. März 2020 mit dem Trio Oreade fällt aus!

Das Konzert wird zu einem späteren Termin nachgeholt – wahrscheinlich aber erst in der übernächsten Saison.

[hier das halbfertige Programmblatt..]

 

 

Mit dem vorjährigen Gewinner des BANFF-Wettbewerbs, dem "Marmen Quartet" aus London, haben wir ein Zusatzkonzert für unsere Abonnenten vorbereitet für Sonntag, 7. Juni 2020  um 20:00 Uhr in der Schlosskapelle.

Das junge Streichquartett wird uns dann (hoffentlich!) mit Musik von Haydn, Ligeti und Beethoven zu entschädigen wissen..

 

 


 

Zum Programm

Das Divertimento, KV 563, für Streichtrio ist Mozarts längstes Kammermusikwerk. Er komponierte es im August und September 1788, unmittelbar nach der Vollendung der letzten drei Sinfonien, denen es an musikalischem Gehalt nicht nachsteht. 

Das Verhältnis der drei Streichinstrumente zueinander ist völlig ausgewogen Das Ergebnis enthält u. a. zwei der schönsten und anspruchsvollsten Partien für Bratsche und Cello, die jemals geschrieben wurden.

Mozart spielte seine anspruchsvollsten Kammermusiken meist selbst  zusammen mit professionellen Musikern oder virtuosen Laien für einen Kreis hoch gebildeter Zuhörer. Nur so wird verständlich, wie er ein „Divertimento“ in sechs kunstvollen Sätzen von fast 50 Minuten Spieldauer schreiben und aufführen konnte. Im Kreis seiner Wiener Gönner bedeutete der Titel „Divertimento“ durchaus „Unterhaltung“- eine Unterhaltung für Kenner. Gleich der erste Satz verarbeitet – neben zwei wunderschönen gesanglichen Themen – eine kurze kontrapunktische Floskel in komplexer Manier. Das Adagio in As-Dur zählt zu Mozars tiefsten langsamen Sätzen, die Variationen des vierten Satzes zu seinen kompliziertesten – trotz oder gerade wegen des simplen Themas. Umrahmt wird der Satz von zwei sehr gegensätzlichen und langen Menuetten mit Trios. Als Finale dient eines jener selig singenden Rondos im Sechsachteltakt, wie sie Mozart auch in den späten Klavierkonzerten immer wieder geschrieben hat.


 

Ernst von Dohnányi war einer der vielseitigsten Musiker des 20. Jahrhunderts. 1877 im damals ungarischen Bratislava geboren, gab er schon mit 7 Jahren sein Konzertdebüt als Pianist. Bis zu seinem Tod 1960 wirkte er als  Kompositions- und Theorielehrer in den USA.

Als Komponist blieb Dohnányi zeitlebens dem spätromantischen Stil verpflichtet, den ihm sein Lehrer, der Brahms-Freund Hans Kössler, vermittelt hatte. Seine Musik bildete dadurch einen Gegenpol zum national-ungarischen Stil eines Kodály oder Bartók. Dohnányis Serenade, op. 10, komponiert 1903, ist eines der Hauptwerke der Gattung Streichtrio. In ihrer kompositorischen Meisterschaft ist sie mit den Streichtrios von Mozart und Beethoven zu vergleichen, an denen sie sich auch formal orientiert. Konkrete Vorbilder waren Mozarts Divertimento, KV 563, und Beethovens Serenade, op. 8.

Der 1. Satz ist ein nur scheinbar einfacher Marsch mit gesanglichem Trio. Der Höhepunkt der satztechnischen Meisterschaft wird im Scherzo erreicht. Es beruht auf einer Synthese aus rhythmischem Elan, konzertantem Stil und Kontrapunkt, wie man sie häufig bei Mendelssohn findet. Der Hauptteil ist eine chromatische Fuge in d-Moll im Rhythmus einer Gigue.  Schon während des Trios tritt das Scherzothema wieder auf.

Der Variationensatz offenbart einen weiteren Kunstgriff: sein chromatisch absteigendes Thema entspricht dem Trio des Marsches und zeigt Ähnlichkeiten zum Scherzothema.

Der naive Ton der folgenden Romanze, die von der Bratsche über synkopischer Begleitung angestimmt wird, verkehrt sich im Mittelteil in ein leidenschaftliches Appassionato von Violine und Cello.

Nach einem Rondo über Haydnsche Themen voller kontrapunktischer und harmonischer Pointen kehren der einleitende Marsch und sein Trio wieder.

 



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Stand: 26. Januar 2021.