Jugendlicher Schwung
Das "Leibniz-Trio" führt Alte Meister auf
Von
Hilde
Viehöfer-Emde
Jülich.
Das „Leibniz Trio", Ensemble des zweiten Schlosskonzertes,
besteht aus jungen Künstlern, die seit 2005 zusammen musizieren.
Hwan-Won Pyun (Violine), Lena Wignjosaputro (Violoncello) und
Nicholas Rimmer (Klavier) boten drei Klaviertrios, die hohe
Anforderungen an die Musiker stellten.
Mit jugendlichem Charme, Temperament und Leichtigkeit meisterten sie
ihre Aufgabe. Die noch fehlende musikalische Reife wurde durch
Musizierfreude wett gemacht. Der Originalität des Werkes von Ludwig
van Beethoven und seinen klanglich ausgearbeiteten Feinheiten wurden
sie durchaus gerecht.
Extreme Lagen im Miteinander der Stimmen und ebenso extrem
abgestufte gegensätzliche Dynamik zwischen Forte und Piano eröffnete
Möglichkeiten der individuellen Gestaltung. Virtuos agierten die
Musiker und beeindruckten durch harmonisches Zusammenspiel, das dem
Gedanken Beethovens gerecht wurde, die Stimmen gleichberechtigt und
selbstständig agieren zu lassen.
Der Stil des zeitgenössischen Komponisten Frank Martin zeigt sich
deutlich in seinem Trio sur des melodies populaires irlandaises.
Impressionistische Lautmalereien und rhythmische Variabilität
beschreiben den Rhythmus und die Melodik der irischen Volkslieder.
Das Werk wurde vom Trio sehr natürlich und herzerfrischend fröhlich
musiziert und brachte den Künstlern viel Beifall.
Leidenschaft, aufbrausendes Temperament kennzeichnen das Trio op.100
in Es Dur von Franz Schubert. Auch lyrische Passagen, harmonisch und
farblich ausgesponnen, weist es auf. Das gewaltige Werk wurde von
dem Leibniz-Trio gekonnt und künstlerisch hochstehend präsentiert.
Der Farbsinn der verschiedenen Instrumente wurde herausgearbeitet
und ließ virtuose Passagen und orchestralen Gesamtklang zu.
Riesenapplaus erntete auch die anrührende Zugabe des Debussy Satzes,
den das junge Ensemble intonierte.
(Vi-Em)
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