Jülicher Schlosskonzerte©

 

Klassische Kammermusik im historischen Ambiente  - seit 1979

 

 

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Ein Klavierabend mit Alexander Krichel findet am Sonntag, 28. April 2024

um 20 Uhr in der Schlosskapelle statt

 

 

4. Mai 2014

 

Ensemble Ouvertüre

mit virtuosen Doppelkonzerten des Barock

 

 

 

 

Solisten:

(im Uhrzeigersinn)

Susanne Trinkaus, Violine

Susanne Schrage, Querflöte

Alexander Yakoniuk, Violine

Hans-Otto Horch, Violine

Manuel Bilz, Oboe

 

Manuel Bilz (Oboe) und Alexander Yakoniuk (Violine) spielen die Solopartien beim Konzert für Oboe und Violine d-moll von Bach. Susanne Schrage (Querflöte) und Manuel Bilz (Oboe) spielen die Soli beim Konzert für Flöte und Oboe C-Dur von Antonio Salieri. Bei den Konzerten von Vivaldi und dem Doppelkonzert von Bach spielen Susanne Trinkaus und Hans Otto Horch (Violinen) die Soli.

 

Basso continuo:

Stefan Palm, Cembalo

Arabella Ristenpart, Violoncello

 

Concertino:

George Sarkisjan, Violine (Konzertmeister)

R. Zachner,

Y. Shibata,

Olga Kataran,

J. Brockmann,

Georg Klinkenberg, Kontrobass

 

                                                                        


 

Die Interpreten

 

Susanne Trinkaus erhielt ihre künstlerische Ausbildung u.a. in der Meisterklasse Max Rostals und des Amadeus Quartetts an der Musikhochschule Köln. Als Geigerin des "Robert Schumann Ensembles" für Klavier-Kammermusik und des "Ensemble Carolina" konzertierte sie u.a. in Spanien, Portugal, Lettland, Ukraine, USA und Australien und erarbeitete sich ein vielseitiges Repertoire in den entsprechenden Musikgattungen. Seit vielen Jahren ist sie Konzertmeisterin und Solistin mehrerer Kammerorchesterformationen im Raum Düren-Köln. Auch als Musikpädagogin hat sie in der Region einen ausgezeichneten Ruf.

Hans Otto Horch war Mitglied des Symphonieorchester des Südwestfunks Baden Baden und des Aachener Kammerorchesters. Schon früh spezialisierte er sich auf Kammermusik. Mit dem Leonhardt-Quartett, das mehrfach an Meisterkursen mit dem führenden tschechischen Vlach-Quartett teilnahm, und mit seinem Tübinger Klaviertrio gewann er erste Preise beim Internationalen Kammermusikwettbewerb in Colmar. Viele Jahre leitete er das Aachener Kammermusikensemble, mit dem er erfolgreich auch als Solist konzertierte.

Manuel Bilz gründete während seines Studiums in Frankfurt und München das ARTA-Quintett, mit dem er Konzertreisen durch Deutschland und mehrere Länder Europas, wie Frankreich, Luxemburg und Bulgarien unternahm. Durch ein Stipendium der Villa Musica nahm er an Kammermusikkursen renommierter Solisten teil. Mitte der 1990er Jahre war er Solo-Oboist im European Union Youth Orchestra (EUYO) und gleichzeitig als Solo-Oboist in der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz tätig. Sein erstes festes Engagement als Solo-Oboist erhielt er von 1999-2001 am Nationaltheater Mannheim. Seit September 2001 ist er im Sinfonieorchester des Westdeutschen Rundfunks in Köln an gleicher Position tätig.

Susanne Schrage spielt alle Instrumente der Querflötenfamilie vom Piccolo bis zur Kontrabassflöte, außerdem historische Flöteninstrumente. Nach der künstlerischen Reifeprüfung in Aachen schloß sich ein Studium der barocken Traversflöte bei Marten Root in Utrecht an. Neben ihrer pädagogischen Arbeit nationalen Violinwettbewerb in Weißrussland den 1. Preis. Als erster Geiger im "Neuen Weißrussischen Quartett" gewann er 1995 die Silbermedaille beim internationalen Wettbewerb der Streichquartette in Cremona (Italien) und war Preisträger beim internationalen Wettbewerb "Music and Songs of Eastern Europe" (Minsk). Seit 2010 ist Alexander Yakoniuk Dozent für Violine an der Städtischen Musikschule Jülich.

Alexander Yakoniuk wurde 1975 in Minsk (Weißrussland) in eine Musikerfamilie geboren. Mit fünf Jahren begann er Violine zu spielen. 1993 beendete er das Musiklyzeum an der Hochschule für Musik in Minsk mit Auszeichnung, wo er seine erste Ausbildung bei Prof. Eduard Kuchinsky und Prof. Olga Parchomenko, einer Schülerin von David Oistrach, erhielt. Danach studierte er an der Hochschule für Musik in Minsk bei Prof. Anri Yanpolsky, einem Schüler von Leonid Kogan und anschließend an der Musikhochschule Köln bei Prof. Viktor Tretjakow. Dirigieren und Orchesterleitung (Meisterkurse) studierte Alexander Yakoniuk bei dem Maestro Gennadi Provatorov.

Alexander Yakoniuk erhielt bereits 1992 beim nationalen Violinwettbewerb in Weißrussland den 1. Preis. Als erster Geiger im "Neuen Weißrussischen Quartett" gewann er 1995 die Silbermedaille beim internationalen Wettbewerb der Streichquartette in Cremona (Italien) und war Preisträger beim internationalen Wettbewerb "Music and Songs of Eastern Europe" (Minsk).

Seit 2010 ist Alexander Yakoniuk Dozent für Violine an der städtischen Musikschule Jülich.

 


 

Das Programm

 

Antonio Vivaldi (1678-1741)

 

Konzert für zwei Violinen und Streichorchester a-moll


Allegro - Larghetto e spiritoso - Allegro

 


Antonio Salieri (1750-1825)


Konzert für Flöte, Oboe und Streichorchester C-Dur

(1774)


Allegro spirituoso - Largo - Allegretto

 



Johann Sebastian Bach (1685-1750)

 

 Konzert für Oboe und Violine und Streicher d-moll, BWV 1060


Allegro - Adagio - Allegro


 

--- Pause ---

 


Antonio Vivaldi (1678-1741)


Konzert für zwei Violinen und Streicher c-moll


Allegro - Adagio - Allegro
 

 


Johann Sebastian Bach (1685-1750)

 

Konzert für zwei Violinen und Streicher d-moll, BWV 1043


Vivace - Largo ma non tanto - Allegro

 

 

 


 

 

Zum Programm

 

Interessant ist bei der Programmgestaltung dieses Konzertabends die Entwicklung der Doppelkonzerte. Antonio Vivaldi und Johann Sebastian Bach sind in mancher Hinsicht durchaus vergleichbar. So stehen alle vier dreisätzigen Konzerte in Moll, allerdings nicht mit traurigem, sondern festlichem Charakter. Was bei Vivaldi gefällig und unkompliziert wirkt, wird von Bach formal wie thematisch zur Meisterschaft geführt. Bach selbst hat Vivaldi sehr geschätzt und sogar manche seiner Konzerte für andere Instrumente bearbeitet.

Eine Ausnahme ist das relativ unbekannte Werk von Antonio Salieri in C-Dur. Im Film "Amadeus" wird der Komponist stark abqualifiziert, was sicherlich übertrieben ist, auch wenn man sein Werk kaum genial nennen kann. Aber die reizvolle Kombination Oboe-Violine kommt in diesem munteren, virtuosen Konzert voll zur Geltung – eine anspruchsvolle Unterhaltungsmusik, die am kaiserlichen Wiener Hof in Auftrag gegeben wurde.

Johann Sebastian Bach wird oft als der größte Meister des Abendlandes bezeichnet. Selbst geniale Komponisten wie Mozart, Beethoven, Schubert oder Brahms verehrten seine Kunst und nahmen ihn als Vorbild. Stilistisch vereinigt Bach in seinem Werk die polyphone und die harmonische Richtung, die er in einer grandiosen Synthese vollendet hat. Beethoven nannte ihn den "Urvater der Harmonie". So rankt sich an diesem Abend alles um zwei der bedeutendsten barocken Instrumentalkonzerte: das Konzert für Oboe, Violine und Orchester d-moll im ersten und das Konzert für zwei Violinen und Orchester in d-moll im zweiten Teil.

Das Konzert für Oboe und Violine stand ursprünglich in c-moll und war zunächst als Konzert für zwei Violinen, danach für zwei Klaviere bzw. Cembali konzipiert. Es entstand in Bachs Köthener Zeit (1717-1723). In der heutigen Zeit hört man es häufiger in der Version für zwei Melodieinstrumente, da die feingliedrige, cantable Themenführung ungleich besser zur Geltung kommt als in der Cembalofassung. Die thematische und formale Konzentration der beiden Ecksätze stehen im Gegensatz zum gelösten, cantablen Mittelsatz, in dem sich die beiden Stimmen, vom Orchester pizzicato begleitet, gesanglich umwerben. Die Rekonstruktion in d-moll hat den Vorteil, dass die Violine klanglich etwas präsenter ist als in der dunkleren c-moll-Version.

Der erste Satz des Doppelkonzertes für zwei Violinen lebt von zwei Hauptthemen, von dem das erste im Wesentlichen dem Orchester vorbehalten ist, das zweite von den Solisten gespielt und weitergeführt wird. Die kanonische Einsatzfolge sorgt für absolute Gleichberechtigung der Solostimmen. Der berühmte zweite Satz ist wie auch im Konzert für Oboe und Violine ein Zwiegesang der beiden melodischen Themen. Auch hier hat das Orchester ausschließlich begleitende Funktion. Im folgenden Allegro jagen sich die beiden Soloinstrumente gleich zu Anfang hochkonzentriert und spannend mit Sechzehntel-Motiven im Achtel-Abstand, bis das zweite Thema einsetzt.

 

Unter den vielen Violinkonzerten, die Antonio Vivaldi in seiner Zeit als Musiklehrer an einer Mädchenschule schrieb, hebt sich das Doppelkonzert a-moll besonders hervor. Der moll-Charakter ist nicht traurig, sondern festlich strahlend, den Soloinstrumenten sind anspruchsvolle Passagen zugedacht. Auch hier ist der kontemplative Mittelsatz ganz den beiden Violinen gewidmet, die gleichberechtigt das zauberhafte Thema aussingen.

Eher etwas melancholisch dagegen wirkt das Doppelkonzert in c-moll. Trotz einiger virtuoser Passagen und einem auffallend rhythmischen Duktus, insbesondere im letzten Satz, herrscht eine eher kontemplative Stimmung vor, die vor allem den kurzen rein solistischen zweiten Satz prägt.

 

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Stand: 08. Mai 2014.