Jülicher Schlosskonzerte©

 

Klassische Kammermusik im historischen Ambiente  - seit 1979

 

 

Der Klavierabend mit Alexander Krichel findet am Sonntag, 28. April 2024 um 20 Uhr in der Schlosskapelle statt

 

 

 

17. Februar 2019

 

Liederabend

 

Michael Dahmen & Christoph Schnackertz

 

 

Michael Dahmen - Bariton

Christoph Schnackertz - Klavier

 

Seit der gemeinsamen Studienzeit in Köln ab Herbst 2006 verbindet Michael Dahmen und Christoph Schnackertz eine enge Freundschaft und eine besonders fruchtbare, intensive künstlerische Zusammenarbeit.

Einer größeren Öffentlichkeit wurde das Lied-Duo im November 2010 mit seinem Auftritt bei den WDR3 Open Auditions bekannt. Seither treten die beiden Musiker regelmäßig im Hörfunkprogramm von WDR3 in Erscheinung, so z.B. mit Wolfs "Italienischem Liederbuch", bei der Oster-Schubertiade 2012 und mit der Welturaufführung einiger Heine-Lieder von Richard Farber.

 

Der Bariton Michael Dahmen nahm nach dem Abitur am Gymnasium Haus Overbach in Jülich zunächst ein Lehramts-Studium (Musik und Englisch) auf, welches er an der TU Dortmund und am Hamilton College (NY, USA) absolvierte.

Sein Gesangsstudium, welches er „mit Auszeichnung“ abschloss, begann er 2006 bei Prof. Christoph Prégardien an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Seither tritt er als Opern- und Konzertsänger im In- und Ausland auf.

Seine Konzerttätigkeit mit solch namhaften Partnern wie Christoph Prégardien, Michael Gees, Christophe Coin, den Dirigenten Peter Neumann, Marcus Creed, Emil Tabakov und Steven Sloane ist im Rundfunk und auf Tonträger dokumentiert und brachte ihn unter anderem auf die Podien der Rudolf-Oetker-Halle Bielefeld, der Beethovenhalle Bonn, des Dortmunder Konzerthauses und des Kleinen und des Großen Sendesaals im WDR-Funkhaus sowie der Kölner Philharmonie.

Seine Diskographie umfasst solche Raritäten wie Robert Schumanns "Der Rose Pilgerfahrt" (Carus) oder die Welt-Ersteinspielung einiger Lieder von Johann Benjamin Gross (LaBorie).

Auf der Opernbühne arbeitete er mit Regisseuren wie Igor Folwill, Pierre Audi, Roland Schwab, Elisabeth Stöppler, Alexander von Pfeil und Altmeister Dietrich Hilsdorf und wurde von Kritikern der Fachzeitschrift "theater pur" mehrfach zum "Nachwuchssänger NRW" nominiert.

Er verkörperte Opernpartien wie Conte d'Almaviva in Mozarts „Le Nozze di Figaro“ oder Lortzings Zar, Fürst Jeletzki in Tschaikowskys "Pique Dame" oder Papageno in der "Zauberflöte", Operettencharaktere wie Eisenstein in Strauss’ „Die Fledermaus“, König Gunther in O. Straus' "Die lustigen Nibelungen" oder Graf Danilo in Lehars "Die lustige Witwe", für den er von Presse und Publikum gleichermaßen gefeiert wurde. 2012 wurde er mit dem Gelsenkirchener Theaterpreis ausgezeichnet.

Mit seinem breitgefächerten Repertoire ist der junge Sänger Gast bei renommierten Festivals. Bei der Ruhrtriennale 2010 sang er in der der Uraufführung von Hans Werner Henzes letzter Oper "Gisela!" den Hanspeter. Am Badischen Staatstheater Karlsruhe ist er regelmäßig als Papageno zu erleben.

Michael Dahmen bindet ein Vertrag ans Musiktheater im Revier (MiR) Gelsenkirchen, als Gast oder als Einspringer sang er am Theater Solingen/ Remscheid (Masetto, 2009), am Theater Hagen (The Fairy Queen, 2010), am Theater Osnabrück (Schaunard, 2013/14), an der Staatsoper Hannover (Easter, 2013) und jüngst am Theater Dortmund (Conte Almaviva, 2016). Ab der Spielzeit 2018/2019 wird der Bariton dem Ensemble des Staatstheater Mainz angehören.

 

Christoph Schnackertz erhielt seinen ersten Klavierunterricht bei Clovis Alessandri und studierte in Köln bei Prof. Pierre-Laurent Aimard und Prof. Jürgen Glauss (Liedbegleitung). Wichtige Anregungen erhält er seit 2005 außerdem als ständiger Begleiter der Gesangsklasse von Prof. Christoph Prégardien.

Er war von 2007 bis 2010 Stipendiat der "Yehudi Menuhin LiveMusicNow Köln e.V." und ist Preisträger des Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Wettbewerbs in Berlin (Begleiterpreis 2011). Seit Oktober 2011 hat Christoph Schnackertz einen Lehrauftrag für Liedgestaltung an der Hochschule für Musik und Tanz Köln.

Sein Repertoire umspannt alle großen Liedzyklen der Romantik. Seine Arbeit ist in zahlreichen Mitschnitten der großen Rundfunksender dokumentiert. Zusammen mit Julian Prégardien bildet er seit 2012 ein festes Duo. Die gemeinsame Konzerttätigkeit führte die beiden bisher u.a. nach Zürich, Kopenhagen, München, Berlin und Hamburg. Im Mai 2014 erschien die Debut-CD des Duos - „An die Geliebte“ - beim Label Myrios Classics in Kooperation mit dem Deutschlandfunk. In naher Zukunft sind die beiden Musiker zu Liederabenden unter anderem im neuen Blaibacher Konzerthaus (Bayerischer Wald), im Konzerthaus Wien und bei der Schubertiade Hohenems eingeladen.

Auch die künstlerische Zusammenarbeit mit Christoph Prégardien gestaltet sich zunehmend enger. Sie konzertierten in den letzten Jahren gemeinsam u.a. in der Wigmore Hall London (BBC Recital), bei den Schwetzinger Festspielen und in der Tonhalle Zürich. In der Spielzeit 2014/2015 begleitete Christoph Schnackertz am "Theater am Engelsgarten", dem neuen Schauspielhaus Wuppertals, eine szenische Produktion von Schuberts "Die schöne Müllerin".

 


 

Das Programm

 

Johannes Brahms

(1833 - 1897)

Heimweh III op. 63/9 (K. Groth)
Salamander op. 107/2 (C. Lemcke)
Von ewiger Liebe op. 43/1 (Jos. Wenzig)
Mondnacht WoO 21 (J. v. Eichendorff)
Sonntag op. 47/3 (L. Uhland)

 

Robert Schumann

(1810 - 1856)

Liederkreis op. 24 (H. Heine)

Morgens steh' ich auf und frage
Es treibt mich hin
Ich wandelte unter den Bäumen
Lieb Liebchen, leg's Händchen
Schöne Wiege meiner Leiden
Warte, warte, wilder Schiffmann
Berg' und Burgen schau'n herunter
Anfangs wollt' ich fast verzagen
Mit Myrten und Rosen

 

- Pause -

 

Richard Farber

(*1945)

         Tannhäuser (Heinrich Heine)         

 

Hugo Wolf 

(1860 - 1903)

aus den Mörike-Liedern:

Fußreise (Nr. 10)
Im Frühling (Nr. 13)
Storchenbotschaft (Nr. 48)
Peregrina I (Nr. 33)
Zur Warnung (Nr. 49)
An die Geliebte (Nr. 32)
Abschied (Nr. 53)

 


Dramaturgische Gedanken zum Programm

(von Michael Dahmen)


Das Zentrum dieses Programms ist in vielerlei Hinsicht – die Pause. Denn sie dient uns vor allem als Spiegelachse:

Der erste Teil endet mit Heinrich Heine, der zweite beginnt mit Heine. Dem von uns als erstem Programmpunkt fixierten Liederkreis op. 24 von Robert Schumann stellen wir ein Werk entgegen, das wir im Sommer 2013 in einer Aufnahme für den WDR im Großen Sendesaal des Kölner Funkhauses uraufführen durften: Den Tannhäuser von Richard Farber:

Ein lebender zeitgenössicher Komponist, der der alten Tradition verhaftet ist und aus dem Tannhäuser eine große Ballade, mitunter gar ein Melodram macht, in dem alle Beteiligten individuell charakterisiert zu Wort kommen. Unserer Erfahrung nach findet dieses Opus immer offene Ohren, selbst bei denen, die der zeitgenössischen Musik skeptisch gegenüber
stehen.

Somit gilt es, diese zentralen „Akte“ einzuklammern. Nicht nur aus biographischer Sicht bietet sich eine Kombination aus Robert Schumann und Johannes Brahms an. Die ausgewählten Lieder von Brahms erzählen in ihrer scheinbar wahllosen Zusammensetzung eine nette Geschichte:

Vom Heimweh über die Erinnerung an das Mädchen, das die Liebe als erste entzündete und sie bis in alle Ewigkeit schwor bis hin zur Mondnacht in der Ferne und zur nicht nur sonntäglichen Sehnsucht. In wieweit sich die Gefühlswelt des ausführenden Sängers angesichts des Auftritts in seiner Heimat spiegelt, das sei dahingestellt.
 

Um nun die Romantik (Schumann und Brahms) mit der Moderne (Farber) zu verquicken, bemühen wir Hugo Wolf und seine von uns heiß geliebten Mörike-Lieder. Hugo Wolf vermag durch seine Tonsprache der Spätromantik nachzuhängen, aber ähnlich einigen seiner Zeitgenossen auch die Zukunft vorwegzu“hören“.

Die Auswahl, die wir für unser Schlosskonzert getroffen haben, lässt mehr die Romantik anklingen – schließlich soll der Abend versöhnlich enden...

 

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Stand: 22. Februar 2019.