Jülicher Schlosskonzerte©

 

Klassische Kammermusik im historischen Ambiente  - seit 1979

 

 

Der Klavierabend mit Alexander Krichel findet am Sonntag, 28. April 2024 um 20 Uhr in der Schlosskapelle statt

 

 

 

30. September 2018

 

Violin-Duo

Fedor Rudin & Florian Noack

 

 

Fedor Rudin, Violine & Florian Noack, Klavier

 

Fedor Rudin, 1992 in Moskau als Enkel des berühmten russischen Avantgarde-Komponisten Edison Denissow geboren, hat bei Larissa Kolos, Miroslav Rusin, Svetlin Roussev, Zakhar Bron und Pierre Amoyal studiert.

Er spielt eine Violine von Lorenzo Storioni, Cremona 1779 aus dem Deutschen Musikinstrumentenfonds, die ihm großzügigerweise von der Deutschen Stiftung Musikleben zur Verfügung gestellt wird.

Als Kammermusiker ist er ständiges Mitglied des in Köln gegründeten Fratres Trios, das wegen seiner untypischen Besetzung von Violine, Saxophon und Klavier von der Presse als „eine neue Generation der klassischen Musik“ bezeichnet wurde. Mit diesem Ensemble wurde er Preisträger der Best-of-NRW-Konzertreihe in Deutschland, und vor kurzem des „Supersonic Award“ von dem Pizzicato Magazin, mit dem das Trio für seine erste CD Couleurs d’un Rêve ausgezeichnet wurde.

 

Für seine CD-Einspielung mit eigenen Klavierbearbeitungen von Orchesterwerken von Tschaikowsky, Rimsky-Korsakov und Rachmaninov wurde der in 1990 geborene belgische Pianist Florian Noack mit dem Nachwuchs ECHO Klassik 2015 ausgezeichnet, eine prestigevolle Erkenntnis vom einmaligen Talent von diesem außerordentlichen Musiker. 

Florian Noack gewann zahlreiche Preisen bei nationalen und internationalen Wettbewerben, sowie beim Rachmaninov Wettbewerb in Frankfurt (2. Preis und Publikumspreis), Köln International Wettbewerb (3. Preis) und Schumann International Klavierwettbewerb (Zwickau; 2. Preis). Darüber hinaus ist er Stipendiat der Fondation Belge de la Vocation und wurde ihm der Preis “Grandpiano 2009” zuerkannt, und erhielte er Stipendien vom Spes, von der Fondation Banque Populaire und von der Mozart Gesellschaft Dortmund. 

Er wurde zu zahlreichen Festivals in Frankreich (wie das Chopin Festival, das Festival of Annecy, Piano en Valois, l’Esprit du Piano, und Pianissimes), Belgien, Deutschland, China, Korea, Italien und U.S.A. eingeladen, und gab er Recitals in unter anderem der Kölner Philharmonie, Konzerthaus Dortmund, Peking Concert Hall, Palais des Beaux Arts in Brüssel, Oriental Art Center in Shanghai, Xinghai Concert Hall in Guangzhou und in der Comédie des Champs Elysées in Paris.

Florian Noack profiliert sich mit besonderer Leidenschaft für selten gehörte Werke aus dem romantischen und post-romantischen Repertoire, und mit Programmen mit Komponisten wie Lyapunov, Alkan, Medtner und Dohnanyi. Des Weiteren ist er Autor von mehreren Transkriptionen (nach J.S. Bach, Tsch

 


Das Programm

 

"Wien in den 1800er Jahren" 

 

 Ludwig van Beethoven

(1770-1827)

Sonate für Violine und Klavier in A-Dur, Op. 12 Nr. 2

I. Allegro vivace

II. Andante, più tosto allegretto

III. Allegro piacevole

 

 

Jan Václav Hugo Voříšek

(1791-1825)

Sonate für Violine und Klavier in G-Dur, Op. 5

I. Introduzione. Largo - Allegro moderato

II. Scherzo

III. Andante sostenuto

IV. Finale. Allegro molto

  

- Pause -

  

Muzio Clementi

(1752-1832)

Klaviersonate op. 13 Nr. 6 in f-moll

Allegro agitato

Largo

Presto

 

 

Heinrich Wilhelm Ernst

(1812-1865)

Grand Caprice für Violine über Schuberts „Erlkönig“ Op. 26

 

 

Franz Schubert

(1797-1828)

Rondo Brilliant für Violine und Klavier in h-Moll, D895

 


 

Zum Programm

 

Die Sonate A-Dur op12, 2 für Klavier und Violine stammt aus Beethovens früher Zeit und ist seinem Lehrer Salieri gewidmet. Zunächst ist das Klavier dominierend - es beginnt mit dem Thema und die Violine spielt eine Begleitfigur, aber im Lauf der Durchführung kommt es immer wieder zu reizvollen Dialogen der beiden Instrumente. Besonders im zweiten Satz hat die Violine Gelegenheit, expressive lyrische Melodien auszusingen.


In der Wiener Gesellschaft für Musikfreunde lernte der musikalisch hoch begabte tschechische Komponist J. V. Voříšek auch Beethoven kennen, der sich über seine Komposition „Rhapsodien für Piano“ sehr lobend äußerte. Seine Violinsonate trägt bereits romantische Züge. In manchen Passagen erinnert sie an Carl Maria von Weber, zeigt aber große Dramatik und Originalität. Voříšek starb 1825 mit nur 34 Jahren an Tuberkulose.


Der zweite Teil des Konzertes ist Franz Schubert gewidmet, zunächst mit einem klassisch geprägten relativ unkomplizierten Werk für Klavier solo, dann eine Schubert- Adaption von W. Ernst und als krönender Abschluss mit dem hochdramatischen Rondo brillant.

Die Variationen über ein eigenes Thema, die im Februar 1815 - etwa gleichzeitig mit seiner ersten Klaviersonate - entstanden sind und Antonio Salieri gewidmet wurden, standen als ein Jugendwerk vermutlich unter dem Einfluss der Beethovenschen F-Dur Variationen. Doch der Farbenreichtum und die kunstvolle Verarbeitung des Themas zeigen den typischen Schubert in all seinen Facetten.


Heinrich Wilhelm Ernst galt als einer der größten Violinvirtuosen seiner Zeit. Eine Begegnung mit Paganini in Wien im Jahr 1828 beeindruckte den 16-jährigen stark und motivierte ihn zu überwältigenden Leistungen. Während Paganini sich aber mit der Aura des Dämonischen umgab, hatte Ernst eine humorvolle und liebenswürdige Persönlichkeit, die auch tiefgründig sein konnte. Einer seiner Lieblingskomponisten war Schubert, und sein berühmtestes Werk, die Grand Caprice für Violine allein ist dem Schöpfer des „Erlkönig“ gewidmet. In atemberaubender Virtuosität imitiert die Geige sowohl die Melodie des Liedes als auch die Klavierbegleitung gleichzeitig.


1826 - ein Jahr vor Schuberts frühem Tod entstand das „Rondo brillant“, ein Konzertstück mit ausgesprochen virtuosem, effektvoll konzertantem Charakter, andererseits voll tiefgründiger Empfindung.

Das Duo bedankte sich für den Stürmischen Beifall mit einer wienerischen "Schnulze"

 

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Stand: 05. Oktober 2018.