Jülicher Schlosskonzerte©

 

Klassische Kammermusik im historischen Ambiente  - seit 1979

 

 

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Ein Klavierabend mit Alexander Krichel findet am Sonntag, 28. April 2024

um 20 Uhr in der Schlosskapelle statt

 

 

28. April 2024

 

Alexander Krichel

https://www.alexanderkrichel.de/media/

 

 

 

                                                                                                                

 

Der Pianist und ECHO Klassik-Preisträger Alexander Krichel ist bekannt für seine fesselnden Interpretationen der anspruchsvollsten Werke der Klavierliteratur – von Beethoven über Liszt bis Rachmaninoff und Prokofiev. Der 1989 in Hamburg geborene Tastenvirtuose fasziniert durch die Gegensätze, die er in sich vereint – in seinem Spiel verbindet er analytische Klarheit mit feurigen Emotionen. 

Mit zwei der größten russischen Pianisten der Gegenwart als Lehrer hat die russische Schule Alexander Krichel besonders beeinflusst. Nachdem er Vladimir Krainevs letzter Student in Hannover war, zog es ihn nach London, wo er am Royal College of Music bei Dmitri Alexeev mit höchstem Prädikat abschloss. Die besondere Beziehung des Künstlers zu Sergej Rachmaninoff ist hervorzuheben. Die Klavierkonzerte des russischen Komponisten sind ein wichtiger Teil seines Repertoires. Die Live-Aufnahme des 2. Klavierkonzertes mit den Dresdner Philharmonikern unter Michael Sanderling gehört zusammen mit der Einspielung der drei großen Klavierzyklen von Maurice Ravel zu den Höhepunkten seiner Diskographie, die insgesamt sieben Alben umfasst. Mit seinem letzten Album “Enescu & Mussorgsky” feierte Alexander Krichel seinen Einstand bei Berlin Classics.

Alexander Krichel ist sowohl auf nationalem als auch internationalem Podium zu Hause: Er gab Konzerte in der Philharmonie Berlin, der Elbphilharmonie Hamburg, der Kölner Philharmonie, im Konzerthaus und Musikverein Wien oder in der Tonhalle Zürich. Ebenso war er in London, New York City, Hongkong, Shanghai, Tokio, Kyoto, St. Petersburg, Mexico City, Oslo, Warschau, Bukarest und vielen weiteren Städten eingeladen. Neben Auftritten mit dem hr-Sinfonieorchester, den Bamberger Symphonikern, der Dresdner Philharmonie, der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und den Bremer Philharmonikern ist er ebenso ein gern gesehener Gast beim Tokyo Symphony Orchestra, beim Kyoto Symphony Orchestra, der Hong Kong Sinfonietta, den Festival Strings Lucerne, dem Polish Chamber Philharmonic Orchestra, dem St. Petersburg Symphony Orchestra und anderen. Ebenso konzertiert er kammermusikalisch mit dem Shanghai String Quartet, dem Goldmund Quartett sowie dem Amaryllis Quartett.

Während des Corona-Lockdowns fand der Künstler mit dem  weltweit ersten Klassik-Konzert in einem Autokino den Weg zu seinem Publikum. 

Alexander Krichel ist Mitbegründer und künstlerischer Leiter des Festivals „Kultur rockt“ sowie künstlerischer Leiter der Konzertreihe „Kammermusik am Hochrhein“. Seit 2018 ist er außerdem Jurymitglied des Fanny Mendelssohn Förderpreises.

Drei Wochen nach seinem Auftritt in Jülich, am 16. Mai 2024 ist Alexander Krichel wieder in der Elbphilharmonie Hamburg zu hören..

 

[Zur Rezension seiner neuen CD..]

 

 


 

Das Programm

 


Frédérik
Chopin

(1810 - 1849)

 

Nocturne Des-Dur op. 27/2

Lento sostenuto

 

Ballade Nr. 2 F-Dur op. 38

 Andantino

Presto con fuoco

 


Sonate Nr. 2 b-moll op. 35

Grave - Agitato

Scherzo

Marche funèbre

Finale. presto


 

- Pause -

 

Sergei Rachmaninow

(1873 - 1943)

Moments musicaux

Nr.1  b-moll: Andantino

Nr.2  es-moll: Allegretto

Nr.3  h-moll: Andante cantabile

Nr.4  e-moll: Presto

Nr.5  Des-Dur: Adagio sostenuto

Nr.6  C-Dur: Maestoso

 

Joseph Haydn

(1732 - 1809)


St

Zum Programm

 

Der erste Teil des Konzerts steht ganz im Zeichen von Frédérik Chopin, der nicht nur als Komponist, sondern auch als  Klaviervirtuose in seiner Zeit eine Berühmtheit war. Seine Nocturnes, Balladen und Walzer sind eingängige, kürzere Werke, die bis heute in kaum einem Klavierabend fehlen.

Seine b-moll- Sonate ist eine komplexe Komposition, die hohe Ansprüche an den Pianisten und den Zuhörer stellt.

„So fängt nur Chopin an und so schließt nur er: mit Dissonanzen durch Dissonanzen in Dissonanzen.“ Mit diesen Sätzen begann Robert Schumann seine Rezension des Werkes, das 1840 im Druck erschienen war. Zum Verständnis ihrer vier „tollen“ Sätze genügt es, Schumann zu zitieren, denn eine treffendere Charakterisierung der Sonate gibt es kaum: „Nach jenem „hinlänglich Chopin’schen Anfange folgt einer jener stürmischen leidenschaftlichen Sätze, wie deren von Chopin schon viele kennen. Aber auch schönen Gesang bringt dieser Theil des Werkes; ja es scheint, als verschwände der nationelle polnische Beigeschmack, der den meisten der früheren Chopin’schen Melodien anhing, mit der Zeit immer mehr, als neige er sich (über Deutschland hinüber) gar manchmal Italien zu… Aber, wie gesagt, nur ein leises Hinneigen nach südlicher Weise ist es; sobald der Gesang geendet, blitzt wieder der ganze Sarmate in seiner trotzigen Originalität aus den Klängen heraus.“ Heute ist Chopins Opus 35 vor allem wegen des Trauermarschs berühmt. In unzähligen Bearbeitungen, besonders für Blaskapelle zu Beerdigungen und Prozessionen, scheint die Melodie dieses Satzes so verbraucht, dass man sich ihrem Original doppelt aufmerksam zuwendet. Von diesem „Marche funèbre“ aus erschließen sich die übrigen Sätze des Werkes, die allerdings keinen Anspruch auf „ordentlichen Sonatenstil“ erheben. Schumann hielt es für eine „Caprice“, dass Chopin dieses Stück eine „Sonate“ nannte, ja gar „einen Uebermuth, dass er gerade vier seiner tollsten Kinder zusammenkoppelte“. Zum letzten Satz dieses Werkes – dem geisterhaft vorüberhuschenden, zweiminütigen Finale in rasenden Oktaven ohne erkennbaren tonalen Zusammenhang – meinte Schumann zusammenfassend: „So schließt die Sonate, wie sie angefangen, rätselhaft, einer Sphinx gleich mit spöttischem Lächeln.“

Die „Six moments musicaux“ op. 16 von Sergei Rachmaninow entstanden1896. In diesem Jahr hatte Rachmaninow große finanzielle Probleme. Darüber hinaus wurde er während einer Zugreise komplett ausgeraubt, so dass er einerseits unter enormen Druck stand, der andererseits aber auch seine Schaffenskraft beflügelte. Er konzipierte die 6 Klavierstücke als zusammenhängende Werke für Bühne und Konzert, doch steht jedes Stück individuell für sich. Das erste Stück entwickelt sich von einer langen reflektiven Melodie zu einer rapiden Klimax. Nr.2 ist ein Beleg für die frühe Meisterschaft der Klaviertechnik des Komponisten. Nr.3 kontrastiert mit Nr.2 und 4 durch seinen Trauermarsch und den Lamento-Charakter. In der Nr.4  zeigen sich Inspirationen durch unterschiedliche Vorlagen, u.a. der Préludes Chopins. Nr.5 verweist auf die Form der Barcarole, während das abschließende dreiteilige Stück mit allen Facetten pianistischer Virtuosität eine Art glorreicher Synthese darstellt.

 

[Zum Programmblatt..]       [Zur Rezension..]

 


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Stand: 20. April 2024.